
Man hat ja (und nicht nur als Buchhändlerin) immer eine unendliche Leseliste vor der Brust - tausend Bücher, die man unbedingt noch lesen muss, bevor das Licht ausgeht. Unentbehrliche Klassiker, wichtige Neuerscheinungen, der Stapel wächst und wächst.
Eine Leselücke habe ich gestern abend geschlossen: Hansjörg Schneiders Hunkeler-Reihe ist ein mehrfach verfilmter Schweizer Krimi-Klassiker aus dem Diogenes Verlag, der in Basel spielt. Der zehnte Fall ist gerade im letzten April 2020 erschienen, Hunkelers erster Fall Silberkiesel ist schon von 1993 und gibt einen Eindruck der gesellschaftlich angespannten Atmosphäre in der Schweiz in den späten 80er Jahren, Stichwort Jugendunruhen. Kommissär Peter Hunkeler ist ein alter Revoluzzer und hadert mit seinem Polizeidienst: helfen will er, nicht unterdrücken; und die Großen fangen, nicht die Kleinen.
Klare schnörkellose Sprache, interessante Typen, spannende Fälle und ein Kommissär, der grantelnd und aufsässig immer den richtigen Riecher hat: perfekt!
Die Jagd nach Diamanten, die der Drogenmafia gehören, hält Kommissär Hunkeler in Atem. Ein libanesischer Kurier entledigt sich seiner Ware, bevor die Polizei zugreifen kann. Gefunden werden die Diamanten von einem türkischen Kanalarbeiter, der das ihm zugefallene Glück nicht mehr hergeben will. Doch der Kurier setzt alles daran, sie zurückzuerobern …
Mit diesem Fall betritt Kommissär Peter Hunkeler aus Basel die literarische Bühne.