
Was wäre, wenn…
- du einen anderen Beruf ergriffen hättest?
- du Kinder/keine Kinder hättest?
- du verheiratet/nicht verheiratet wärst?
- du dich damals mit deiner/m besten/m Freund/in ausgesprochen/gestritten hättest?
Welche Entscheidungen würdest du revidieren und einen anderen Weg einschlagen?
Was wäre dann aus deinem Leben geworden?
Dieser Frage geht Matt Haig in seinem Buch nach! Seine Protagonistin Nora geht auf ihrem Weg ins Jenseits [Triggerwarnung: Selbstmordversuch/Angststörung/Depression] durch die „Mitternachtsbibliothek“ in der eine ihr altbekannte Bibliothekarin ihre alternativen Leben verwaltet. Nora darf wählen und stellt nach und nach fest, dass einige ihrer „schlechten“ Entscheidungen vielleicht gar nicht so schlecht waren und dass das Leben lebenswert ist!
Ein wunderbarer Schmöker mit einer guten Portion Tiefgang. Das Richtige, um abzutauchen und seine eigene Realität zu vergessen, sich vielleicht manchmal zwischen den Seiten wiederzufinden und am Ende hoffentlich ein Stück zufriedener zu sein! Mein Wohlfühlbuch des Frühjahrs!
Stell dir vor, auf dem Weg ins Jenseits gäbe es eine riesige Bibliothek, gesäumt mit all den Leben, die du hättest führen können. Buch für Buch gefüllt mit den Wegen, die deiner hätten sein können.
Hier findet sich Nora Seed wieder, nachdem sie aus lauter Verzweiflung beschlossen hat, sich das Leben zu nehmen. An diesem Ort, an dem die Uhrzeiger immer auf Mitternacht stehen, eröffnet sich für Nora plötzlich die Möglichkeit herauszufinden, was passiert wäre, wenn sie sich anders entschieden hätte. Jedes Buch in der Mitternachtsbibliothek bringt sie in ein anderes Leben, in eine andere Welt, in der sie sich zurechtfinden muss. Aber kann man in einem anderen Leben glücklich werden, wenn man weiß, dass es nicht das eigene ist?
Matt Haig ist ein zauberhafter Roman darüber gelungen, dass uns all die Entscheidungen, die wir bereuen, doch erst zu dem Menschen machen, der wir sind. Eine Hymne auf das Leben – auch auf das, das zwickt, das uns verzweifeln lässt und das doch das einzige ist, das zu uns gehört.