Die Frau fürs Leben ist nicht das Mädchen für alles

Die Frau fürs Leben ist nicht das Mädchen für alles

Ich muss gestehen, Laura Fröhlich hat mich schon mit dem Titel gehabt. Auf jeden Fall ist dieses Buch ein Rundumschlag für alle, die sich mit dem Thema Mental Load beschäftigen möchten.  Es geht vor allem darum, was Eltern gewinnen können, wenn sie in einer gleichberechtigten Elternschaft leben und den Mental Load teilen. Laura Fröhlich beginnt natürlich ihr Buch auch mit einer allgemeinen Einführung, die aber so schnell und wunderbar zu lesen ist, weil sie ihre persönlichen Erfahrungen berichtet, wie das so ist, wenn die Mama in die Knie geht. Wie fühlt es sich an, wenn das dritte Kind kommt – und die neue Krise. Und wie kann man dann neue Wege gehen, um eben zu verhindern, dass man als Mutter in die Knie geht. Also genau den Weg, den man geht oder gehen will, wenn man dieses Buch in die Hand nimmt!
Sie definiert natürlich dazu auch ersteinmal das Phänomen Mental Load und geht in ihren Texten dann aber nochmal ein bisschen mehr auf die Sozialisation der Frauen ein, dass Frauen trotz aller Freiheit und Gleichheit immer noch zum kümmern erzogen werden. Dabei ist kümmern ja zutiefst menschlich und geschlechtsunabhängig. Sie geht darauf ein, was sich mit dem Mutterwerden verändert und das immer noch in den meisten Familien die Frauen zu Hause bleiben. Sie beschreibt dann auch, wie der „klassische" Werdegang der Mutter im beruflichen Sinne weitergeht. Vereinbarkeit von Beruf und Familie heißt dann in vielen Fällen eben : Teilzeit und/oder Befristung. Was daran „vereinbar“ ist- das weiß wohl niemand so genau.
Sie widmet sich auch dem „neuen Anspruch an die „Working-Pinterest-Instagram-Mutti" und vor allem spricht sie über das permanente schlechte Gewissen und  Perfektionismus.
Nicht unerwähnt bleiben, soll der Abschnitt über den unfähigen Mann- oder besser: Das Märchen vom unfähigen Mann und das dieses, eben nur ein Märchen ist.
Und dann kommen wir zu dem Teil, der für alle, die einen Ratgeber in die Hand nehmen meist essentiell ist:
Wie kann ich Mental Load erkennen, benennen, vermeiden! Immer im Gespräch mit dem Partner im Alltag. Sie zeigt eine mögliche Herangehensweise, wie jeder seinen Alltag aufdröseln kann- immer unter der Prämisse, dass Zeit absolut gleichwertig ist. Also Erwerbstätigkeit wiegt genauso viel wie Carearbeit oder Haushalt.
Auch bei Laura Fröhlich steht die Maßgabe einer offenen Kommunikation im Fokus, mit dem Partner bzw. auch mit den Kindern und allen weiteren Beteiligten- übrigens sind sich da alle Autorinnen einig: Reden ist Gold und Schweigen ist Silber.
Mir hat gut gefallen, dass sie am Ende noch einmal alle Frauen dazu aufruft, sich zu solidarisieren – unabhängig vom persönlichen Lebensentwurf. Und LAUT zu werden für dieses Thema.
In ihrem Schlusswort findet sie die Worte, die viele Mütter wahrscheinlich auch gut unterschreiben könnten: Nein, sie würde sich nicht anders entscheiden, wenn sie die Wahl hätte. Ihre Mutterschaft steht nicht zur Disposition, aber die Rahmenbedingungen -die würde sie von Anfang an ändern, wenn sie könnte!

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Über dieses Buch

»Dieses Buch ist ein Weckruf. Aufrüttelnd, wie ein >Mamaaaa< nachts um drei. Klug, wahr und dringend notwendig. Jede Frau sollte es lesen. Und danach an zwei Männer weitergeben. Mindestens!« (Marlene Hellene) Corona offenbarte, wie es um die Gleichberechtigung steht: Die Krise schickte manche Frauen zurück in die 50er Jahre und zeigte, dass es meist die Mütter sind, die sich in der Familien-Organisation aufreiben. Während so manche Mama die Kinder beschulte, bekochte und über Medienzeiten diskutierte, blieben ihr Erwerbsjob und sie selber auf der Strecke. So legte der Lockdown offen, was schon länger schief läuft. Unsere stereotypen Geschlechterrollen führen dazu, dass sich Frauen zwischen Care-Arbeit und Erwerbstätigkeit aufreiben, während es Männern oft besser gelingt, sich abzugrenzen und die Homeoffice-Tür hinter sich zu schließen. Haushalts-Kleinklein sowie die Denk- und Organisationsarbeit bleiben dann schnell an den Müttern hängen, was zu einer besonders hohen mentalen Belastung führt. Es ist nicht leicht für Frauen, sich aus dieser Rolle zu befreien. Aber es muss sich etwas ändern! Laura Fröhlich weiß, was Mütter auf die Palme bringt – und was der eigene Perfektionismus damit zu tun hat. In ihrem wegweisenden Ratgeber schildert sie emotional und nahbar, wie der Mental Load entsteht und warum es sich lohnt, gemeinsam mit dem Partner nach fairen Lösungen zu suchen. Mit klugen Analysen, smarten Strategien und schnell umsetzbaren Tipps bringt sie Partnerschaften wieder auf Augenhöhe!

Details
Autor:
Genre: Sachbuch
Schlagwort: Empfohlen von Andrea Lunau
ISBN: 3466311462
Über den Autor
Laura Fröhlich

Laura Fröhlich arbeitet als Journalistin und im Online-Marketing, sie ist Buchautorin und Expertin für Mental Load. Auf ihrem erfolgreichen Blog »Heute ist Musik« beschäftigt sie sich mit Vereinbarkeit, Feminismus und finanzieller Unabhängigkeit von Frauen - Themen, zu denen sie auch Workshops, Online-Seminar und Vorträge hält. An das Studium der Deutschen Literatur in Konstanz und Wien hat sie ein Verlagsvolontariat angeschlossen, war in der Pressearbeit tätig und hat sich als Texterin und Journalistin selbstständig gemacht. Sie lebt in Süddeutschland, ist verheiratet und hat drei Kinder.