
Monika Helfer hat in ihren Romanen häufig schwierige Familienbeziehungen, oft auch aus der Kinderperspektive zum Thema gehabt, in diesem außergewöhnlichen Roman hat sie sich auf die Suche nach ihrer eigenen Familiengeschichte gemacht. Sie erzählt leicht, spannungsvoll, mit hintergründigem Humor vor allem die Lebensgeschichten ihrer Großeltern und deren Kinder. Mich hat tief beeindruckt, mit welcher sprachlichen Schönheit Monika Helfer die Lebensumstände, die Ereignisse vor allem während des 1.Weltkrieges in dem Vorarlberger Bergdorf schildert. Wie klar und reflektiert sie beschreibt, wie Lügen und Legenden entstanden sind, die über Generationen die Familienmitglieder geprägt und beeinflusst haben. Ein wunderbares Buch!
„Von uns wird man noch lange reden.“ Monika Helfers neuer Roman „Die Bagage“ – eine berührende Geschichte von Herkunft und Familie
Josef und Maria Moosbrugger leben mit ihren Kindern am Rand eines Bergdorfes. Sie sind die Abseitigen, die Armen, die Bagage. Es ist die Zeit des ersten Weltkriegs und Josef wird zur Armee eingezogen. Die Zeit, in der Maria und die Kinder allein zurückbleiben und abhängig werden vom Schutz des Bürgermeisters. Die Zeit, in der Georg aus Hannover in die Gegend kommt, der nicht nur hochdeutsch spricht und wunderschön ist, sondern eines Tages auch an die Tür der Bagage klopft. Und es ist die Zeit, in der Maria schwanger wird mit Grete, dem Kind der Familie, mit dem Josef nie ein Wort sprechen wird: der Mutter der Autorin. Mit großer Wucht erzählt Monika Helfer die Geschichte ihrer eigenen Herkunft.