
Ich war vernünftig genug, mir meine Träume nicht zu erfüllen.
Im neuen Roman Seethalers blicken die Toten einer kleinen Stadt, Paulstadt, auf bedeutsame Episoden ihres Lebens zurück. Ihre Geschichten fügen sich zusammen zu einem beeindruckenden Bild menschlicher Existenz. Ich hätte mir diesen Roman viel länger gewünscht; ein literarisches Meisterwerk mit vielen wundervollen Sätzen, wie z.B.: „Ich war vernünftig genug, mir meine Träume nicht zu erfüllen:“
Wenn die Toten auf ihr Leben zurückblicken könnten, wovon würden sie erzählen? Einer wurde geboren, verfiel dem Glücksspiel und starb. Ein anderer hat nun endlich verstanden, in welchem Moment sich sein Leben entschied. Eine erinnert sich daran, dass ihr Mann ein Leben lang ihre Hand in seiner gehalten hat. Eine andere hatte siebenundsechzig Männer, doch nur einen hat sie geliebt. >